MarketMaker

Februar 5th, 2009 von admin

Es wird im Forexhandel immer von einem Broker gesprochen, doch was ist das überhaupt? Grundsätzlich ist die Aufgabe eines Brokers, die Order eines Kunden an die jeweilige Börse zu leiten und auf deren ordnungsgemäße Ausführung zu achten. Wer sich ein wenig im Forexmarkt auskennt, wird hier schon stutzig werden und sich fragen, ob denn diejenigen die sich Broker nennen auch wirklich solche sind.

Zumeist handelt sich bei den Forexbrokern nämlich um sogenannte Marketmaker, d.h. Börsenteilnehmer welche dafür Sorge tragen, dass im Markt genügend Liquidität vorhanden ist und dabei Orders der Kunden direkt abwickeln.

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Zum besseren Verständnis ein kleines Beispiel: Der Kunde A will 1 Lot EurUsd verkaufen zum Marktpreis 1.2800 und Kunde B, welcher sein Konto bei selbigem Broker hat, will 1 Lot EurUsd kaufen zum Marktpreis 1.2800. Diese beiden Orders werden in der Regel gar nicht erst vom Marketmaker an den Spotmarkt geleitet, sondern sobald der Markt genau an dieser Stelle notiert gegeneinander ausgeführt. Das heist, diese Orders haben niemals das System des Brokers/Marketmakers verlassen, sondern wurden Systemintern ausgeführt. Das ist nichts schlechtes, im Gegenteil, gerade hierdurch wird die Handelbarkeit der einzelnen Währungen gewährleistet und die Broker können ohne Kommissionen zu verlangen existieren, da sie ausschließlich vom Spread (dem Unterschied zwischen An- und Verkaufskurs) leben. Solange der Broker hierbei fair handelt, d.h. nur dann ausführt wenn der Markt auch wirklich zum vom Kunden aufgerufenen Preis notiert funktioniert dieses System. Hierbei versuchen jedoch manche auch gegen den eigenen Kunden zu handeln und machen statt die Kundenorder miteinander zu verbinden Gegenpositionen zum Kunden auf, was in letzter Konsequenz bedeutet, dass des Kunden Gewinn des Brokers Verlust und umgekehrt ist. Dies ist jedoch nicht im Sinne des eigentlichen Selbstverständnisses eines Marketmakers und birgt immense Interessenkonflikte. Das ist jedoch eher die Ausnahme und solche Broker sind nicht lange am Markt bzw. werden schnell als Scams in der Scene bekannt.

Demgegenüber stehen sogenannte ECN’s. Ausgesprochen bedeutet das Kürzel nichts anderes als Electronic Communication Network, d.h. hierbei handelt es sich um den Broker qua Definition welcher die Kundenorder direkt am Intermarket Handelsplatz, dem sog. Spotmarket, platziert. Ein solcher ECN fungiert ausschließlich als Provider, der die Kundenorders „durchleitet“ und hat somit ein anderes Konzept als ein MarketMaker. Anders als die MarketMaker „Broker“ kassieren ECN’s jedoch Gebühren pro Order, da sie weder vom Spread leben noch gegen den Kunden handeln. Im Moment ist mir nur der amerikanische Broker MB Trading als ECN für den Forexmarkt bekannt, welcher schon lange im Futurehandel tätig ist und dort gute Reputation geniest.

Somit sollte man sich auf dem Weg zu „seinem“ Broker fragen, ob man mit einem MarketMaker leben kann, ca. 95% der Forexbroker sind solche oder ob es ein ECN sein soll, von welchen es bisher nur eine Handvoll gibt und welche pro Trade Gebühren abrechnen.

In weiteren Beiträgen werde ich die Themen der Handelssoftware sowie der Kursdatenversorgung näher beleuchten.

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